Johannes Deutsch

* 1960 in Linz

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Ausstellung - Johannes Deutsch "Face Space and Mental Landscape" Mai bis Juni 2021

Die Schau zeichnet zentrale Entwicklungslinien im Werk des Künstlers ausgehend von der Malerei der 1980er Jahre, über die Computerbilder und Arbeiten künstlerischer Fotografie seit den frühen 1990er Jahren bis zu den interaktiven Medien‐Gesamtkunstwerken der 2000er Jahre nach. In Werkgruppen unterteilt, beginnt die Auseinandersetzung des Künstlers mit inneren Bildwelten, seriellen Erzähltechniken und Computerbild‐Sequenzen in seiner Zeit als Kustos des Sigmund Freud Museums, gefolgt von der Entwicklung künstlerischer Ideen zur Verbindung einzelner Werke zu Bildorchestern. Weiters werden Arbeiten über Veränderungs‐ und Betrachtungsprozesse als Gesichtsräume (auch als interaktive Installation für das Ars Electronica Festival 2002 realisiert) gezeigt. Am Ende werden Deutschs aktuelle Zuwendung zu den großen literarischen Themen in komplexen Bildzyklen und interaktiven Medien‐Gesamtkunstwerken präsentiert.
Ein zentrales Thema seiner Auseinandersetzung ist die Verbindung von Musik und bildender Kunst. Deutsch widmet sich auch der Visualisierung klassischer Werke. Geleitet wird er dabei von der grundsätzlichen Frage, wie eine visuelle mit einer musikalischen Welt verknüpft und durch Interaktion simultan interpretiert werden kann. Nach intensiver Auseinandersetzung mit den musikalischen und dramaturgischen Hintergründen eines Werkes überträgt er dessen Inhalt in seine Bildsprache und schafft daraus Bildwelten mit transformierbaren Charakteren. Die Vorbereitung des Projektes der Inneren Landschaften führen zur Entdeckung, dass Lord Byron mit Manfred versucht hat, eine neue Gattung zu erfinden, die er als das mental theatre, Theater im Kopf, bezeichnet hat. Deutsch macht deutlich, dass Manfreds Gefühlsleben die eigentliche Handlung des Dramas ist und schafft in Form eines schmalen Auges Landschaftsbilder ‐ eine Gebirgslandschaft, die sich durch Überblendungen und Verschiebungen in ständigem Wandel befindet und zur Seelenlandschaft mutiert.
-Text: Ralph Schilcher-


Biografie
Johannes Deutsch wurde 1960 in Linz geboren, studierte Grafik und Medienkunst von 1975–1980 an der Höheren Lehranstalt für Kunst und Design in Linz und von 1990–1992 am Postgraduate - Institute for New Media an der Städelschule - Staatliche Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main. Als Maler und Medienkünstler hat Deutsch „Medien“ immer zu einem „Gesamtkunstwerk“ verbunden, dieser Ansatz beschäftigte ihn bereits als Kustos am Sigmund Freud Museum (1984–1989) in Wien.

Deutsch gestaltete für das Ars Electronica Festival 2002 in Linz die interaktive CAVE-Installation: Gesichtsraum. Mit dem Ars Electronica Futurelab realisierte er für das Bruckner Fest 2004 Richard Wagners Oper Das Rheingold als interaktive „virtual reality“ und 2006 zum 50-jährigen Bestehen des Senders WDR in Köln Gustav Mahlers II. Sinfonie als interaktive Visualisierung und als interaktives Live-Fernsehformat. Im Schumann-Jahr 2010 realisierte Deutsch in Düsseldorf die Oper Manfred von Lord Byron und Robert Schumann als „Live-Cinema“ sowie als TV-Version für das ZDF (2011).

Von 2007–2012 entwickelte Deutsch für das Haus der Musik in Wien und die Casa de la Música de Viena en Puebla, Mexiko die interaktive Installation Zeit Perlen. Mittels 3D-Kamera konnte das Publikum durch
Körperbewegungen und Gesten als „natural user interface“ gleich einem Dirigenten Film, Bild und Musik verwandeln und interpretieren.

Seit 2013 arbeitet Deutsch am Raub der Proserpina als experimentellem Gesamtkunstwerk aus Bild- und Medienkunst, Film, Musik, Performance und Publikumspartizipation an sieben Schauplätzen im Salzkammergut und in Wien.

Deutschs Werke als bildender Künstler wurden unter anderem in Einzelpräsentationen 1992 im Museum Moderner Kunst MUMOK, Wien; 1998 im Kunstmuseum Bonn; 2012 Museo d´Arte Moderna Ugo Carà in Triest, in Themenausstellungen 2000 im Museum Ludwig, Köln; 2006 im Museum der Moderne, Salzburg; 2010 im Leopold Museum, Wien, 2012 im Museum für Gegenwartskunst Admont sowie 2017 in der Albertina, Wien gezeigt. 



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